Postplatz



Im Zentrum von Dresden ist der Postplatz zu finden. Fragen Sie einen Dresdner nach diesem Platz, Sie werden umgehend die richtige Wegbeschreibung bekommen. Besondere Bedeutung hat der Platz für den Nahverkehr. Alle Straßenbahnlinien, welche in das Zentrum der Stadt fahren (außer Linie 3, und 7) kommen am Postplatz vorbei. Auch einige Buslinien befahren den Postplatz. Zu den verkehrsschwächeren Zeiten kommt es hier zum zentralen Treffen mehrer Straßenbahn- und einigen Buslinien. Trotz größer werdender Abstände der Treffen (nachts bis zu 70 Minuten), wird der Platz rund um die Uhr angefahren. 
Der innere Bereich des Postplatzes ist nur Bussen, Straßenbahnen, Taxen und selbstverständlich den Fußgängern vorbehalten. Der Individualverkehr wird ringartig um den Platz herumgeführt, wobei die komplizierte Verkehrsführung für alle Autofahrer große Aufmerksamkeit erfordert.
Die zentrale Lage ist auch Ausgangspunkt für mehrere Unternehmen, welche Stadtrundfahrten anbieten. Der Besucher der Stadt hat die Auswahl verschiedene  Fahrrouten mit unterschiedlicher Fahrdauer zu wählen. An bestimmten Tagen kann sogar eine Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn gebucht werden.

Nach dem Abbruch des Wilsdruffer Tores im Jahr 1811 wurde der Platz ab etwa 1830 Wilsdruffer Platz genannt. Die Behörden nannten ihn bis zu Beginn der 1840er Jahre Wilsdruffer Thorplatz und der Volksmund sagte Packplatz. Der Volksmundausdruck resultiert daraus, weil hier seit der der Errichtung des Postgebäudes einen Umschlagplatz von Frachtgütern entstanden war. Seit 1838 mußte der Platz auf Anordnung der Kreisdirektion frei bleiben. 1865 wurde der Platz in Postplatz umbenannt und im Laufe der Zeit kam es auch zu keiner Namensänderung. 1981 nahm zwischen Annen- und Marienstraße ein neues Postgebäude seinen Betrieb auf. 1945 wurde viele Gebäude und Objekte auf und um den Postplatz schwer zerstört, einige so sehr, daß sie abgerissen werden mußten. 1978 wurde der Grundstein für ein neues Fernmeldeamt gelegt.
Direkt auf dem Platz befindet sich in einer ehemaligen Wartehalle ein Informationstand der Dresdner Verkehrsbetriebe. Die Dresdner nennen das glockenartige Objekt "Käseglocke". Hier können Besucher der Stadt sich über Fahrpläne, Tarife, Stadtrundfahrten und vieles mehr informieren. Schon seit 1930 war der Platz der größte Straßenbahnknotenpunkt von Dresden und daran hat sich bis heute nichts geändert. 

Der Postplatz ist Beginn und Ende verschiedener Straßen. In östlicher Richtung befindet sich die Wilsdruffer Straße, auf welcher viele Geschäfte zu finden sind. In westlicher Richtung geht die Schweriner Straße ab. Südlich findet der Besucher die Wallstraße, auf welcher ebenfalls viele Verkauseinrichtungen zu finden sind. Die südlich abgehende Marienstraße hat für den Touristen wenig Bedeutung. Südwestlich grenzt die Annenstraße an den Postplatz. Diese Straße führt vorbei an der Annenkirche direkt zur Herkuleskeule.
Nördlich gehen Ostrallee und Sophienstraße ab. Besonders die Sophienstraße ist für Besucher wichtig, denn hier gelangen Sie zu den besonders schönen und historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie Zwinger, Semperoper, Italienisches Dörfchen, Schinkelwache, Terrassenufer und vieles mehr.
Der Dresdner Zwinger wurde von 1711 - 1722 im Auftrag August des Starken von Pöppelmann und Permoser geschaffen. 1945 von Luftangriffen schwer beschädigt, wurde das Bauwerk im Laufe der Zeit in alter Schönheit restauriert. Für Touristen aus aller Welt ist die Besichtigung des Dresdner Zwingers ein fester Bestandteil der Besichtigungsroute der Stadt.




  Zwinger  Kronentor



Postplatz mit Blick in Richtung Zwinger

Nordöstlich vom Postplatz ist ein unschönes Gebäude zu sehen. Hier hatten einmal 7 verschiedene Gaststätten ihr zu Hause und war der modernste Restaurantkomplex der DDR. Das Niveau reichte von der einfachen Selbstbedienungsgaststätte, über ein Cafe, Bierkeller, Tanzsaal bis zu einer Bar der gehobenen Preisklasse. Jetzt fristet das Objekt so dahin und keiner weiß, was an dieser Stelle passieren soll. Als einzige Lokalität ist das Cafe übrig geblieben, wo sich der Eingang auf der Wilsdruffer Straße befindet.
Neben einer Spätverkaufstelle sind auf dem Postplatz mehrere kleinere und im provisorischen Stil betriebene Gaststätten zu finden. Eine größere Investition der Betreiber lohnt nicht, da Pläne zur Umgestaltung des Postplatzes existieren. Wann es mit dem Bau richtig los gehen soll, keiner weiß es genau.
In nordwestlicher Richtung befindet sich gegenüber des Zwingers das Schauspielhaus. Schweift der Blick etwas nach links, so sind Büros der Stadtverwaltung zu sehen.
In südwestlicher Richtung befindet sich ein Gebäude  der Telekom. Das Umfeld zu diesem Objekt besteht, aus Wiese, wilden Parkplatz und einer provisorischen befestigten Parkfläche für die Mitarbeiter.
Der Gesamteindruck des Platzes entspricht auf keinen Fall dem, was sich der Besucher unter den Begriff Kunststadt an der Elbe, Landeshauptstadt oder Elbflorenz vorstellt.
Eingangs in die Sophienstraße, gegenüber vom Zwinger befindet sich das Kempinskihotel. Dies ist eines der modernsten und Hotels der Stadt und läßt für den Besucher in Service und Einrichtung keine Wünsche offen. Der Preis beginnt für ein Einzelzimmer bei 250 € und endet bei der Kronprinzensuite bei 2620 €.

 
 


Die Stadt nimmt von einem Tunnel am Postplatz Abstand. "Dafür reichen weder der vorhandene Platz noch da Geld", sagte Verkehrschef Gerhard Ritscher. Seine Abteilung hat jetzt eine neue Verkehrslösung für den wichtigen Knoten erarbeitet, die nächste Woche erstmals im Ortsbeirat Altstadt vorgestellt wird. Danach sollen die Autos nicht mehr über, sondern zum Teil weiträumig um den Platz herum fahren. Ritscher: "Wir wollen den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt haben."
Die Marienstraße mündet in die Wallstraße, die zukünftig in beiden Richtungen befahrbar sein soll. Die Straßenbahn wird von der Schweriner- in die Freiberger Straße verlegt.
Der Bund will die Umgestaltung des Platzes zu 75% bezahlen, hat aber signalisiert, daß die Fördermittel nur noch etwa drei Jahre zur Verfügung stehen.
(SZ/saf/07.03.2002)

Auf was warten wir noch? Es kann losgehen! - Wir warten auf´s Geld!
 

 

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