Putjatinplatz


Selbst betagte Zschachwitzer können sich nicht erinnern, daß der Platz je einen anderen Namen getragen hätte. Eigentlich ist er gar kein richtiger Platz, sondern bloß eine Kreuzung zwischen Meußlitzer- und Putjatinstraße. Da Umfeld, dörfliche und vorstädtische Bebauung prägen den Putjatinplatz. Das kleine Einkaufszentrum ist besonders für ältere zschachwitzer Bürger ein beliebtes Ziel. Wer den Putjatinplatz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen möchte, fahrt mit der Linie 88 (Nickern - Kleinzschachwitz Fähre) bis zu der Haltestelle "Putjatinplatz".

Zschachwitz - ein linkselbischer Stadtteil - wurde 1350 als Schachwicz (slawisch) erstmals erwähnt, seit 1791 als Großzschachwitz bezeichnet und erst 1950 zu Dresden eingemeindet. Übrigens im Gegensatz zum benachbarten Meußlitz, das bereits 1922 zur Stadt Dresden gehört.
Namenspatron vom Platz und Straße ist der russische Offizier Nikolaus Abramowitsch Putjatin (geb. 1749 in Kiew, gest. 1830 in Dresden) Der Fürst und Architekt zog seiner kranken Tochter wegen mit seiner Familie nach Dresden, kaufte vier Jahre später ein Stück Land, auf dem er ein eigenwilliges und gesundheitsbewußtes Landgut errichten ließ. Der kleine Park ringsum blieb für jedermann frei zugänglich.





Putjatin, der als Dresdner Original in die Analen eingegangen ist, entwarf und stiftete für die Dörfer Sporbitz, Meußlitz und Zschieren, Groß- und Kleinzschachwitz ein Schulhaus, in dem bis 1825 unterrichtet wurde und das es bis heute gibt.

Das als "Putjatin-Haus" bekannte und auffällige Gebäude mit tiefgezogenen Spitzdach - direkt an der Meußlitzer Straße und nahe des Putjatinplatzes stehend - wird schon seit 1965 kulturell genutzt. Heute ist das Haus ein Sozio-Kulturrelles Zentrum, das für Kinder, Erwachsene und Senioren vielseitige, gesellige Freizeitangebote bis hin zu Filmen und Vorträgen bereit hält.


Fürst Nikolaus Abramowitsch Putjatin war sowohl unter dem Volk als auch der höheren Gesellschaft wegen seiner äußerlichen Eigentümlichkeiten, seinen humanistischen Gedanken und seiner geistvollen Gespräche allseitig geschätzt.




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