Körnerplatz






Heute ist der Körnerplatz Geschäfts- und Verkehrsmittelpunkt mit großer historischer Tradition unmittelbar am Brückenkopf der weltberühmten Elbbrücke "Blaues Wunder". Der Platz wurde nach Christian und Theodor Körner benannt.

Christian Gottfried Körner, Jurist und Schriftsteller, geboren am 2.07.1756 in Leipzig und gestorben am 12.05.1831 in Berlin. Körner kam im Mai 1783 nach Dresden wo zuerst als Oberkonsistorialrat ab 1890 als Oberappellationsgerichtsrat und ab 1811 am Appellationsgericht tätig war. zuerst bewohnte er ein Haus am Kohlenmarkt, später kaufte Körner einen Weinberg nebst Landhaus. Von 1793 bis 1801 Wohnte Körner in einem Haus am Palaisplatz, was 1885 abgerissen wurde. Körner sah sich der Kunst verpflichtet und sammelte um sich einen Kreis von bedeutenden Künstlern seiner Zeit. Sein Salon war das geistige Zentrum von Dresden, wenn auch etwas isoliert. In dem Salon verkehrten unter anderen Schiller, Mozart, Naumann, Graff, Herder um nur einige zu nennen.

Theodor Körner, Schriftsteller, wurde am 23.09.1791 in Dresden geboren und verstarb am 26.08.1813 bei Garbebusch. Er fiel in Lützows Freikorps in einem Verfolgungsgefecht mit französischen Truppen. Gedenktafeln, ein Bronzebild an der Bürgerwiese erinnern an Theodor Körner.

Der Körnerplatz entstand auf den ehemaligen Dorfplatz. Im Zuge des Brückenbaus wurden mehrer Häuser abgerissen und durch vierstöckige Mietshäuser ersetzt. 1895 und 1901 wurden die beiden Seilbahnen nach dem Weißen Hirsch und Oberloschwitz eröffnet. Beide Bahnen gelten als technische Denkmale. Zuletzt wurde die Schwebebahn aufwendig Rekonstruiert. Im Jahr 2002 wurde die Fertigstellung und das 101 jährige Bestehen groß gefeiert. Es wurde an der oberen Station eine Aussichtsplattform geschaffen, wo Gäste einen der schönsten Blicke auf die Stadt Dresden genießen können.
Mit der Standseilbahn gelangen Sie zu dem Stadtteil "Weißer Hirsch" wo sich unmittelbar neben der oberen Station die Gaststätte "Luisenhof" befindet, welcher auch der Balkon von Dresden genannt wird. Auch hier hat der Besucher einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Körnerplatz
Rechts des Bildes: Eingang zur Standseilbahn
In den 60er Jahren war der Körnerplatz Drehort des DEFA-Films "Geliebte weiße Maus" mit Rolf Herricht in der Hauptrolle. Hier spielte Rolf Herricht einen Verkehrspolizisten, welcher die Autoströme in die richtigen Bahnen lenken mußte und dies in seiner beliebten, etwas komischen Art. Im wirklichen Leben wurde der Platz nie durch einen Verkehrspolizisten geregelt, im Gegensatz zum Schillerplatz auf der anderen Seite der Elbe. Heute gibt es auf dem Körnerpletz eine Lichtzeichenanlage, ebenso auf dem Schillerplatz.

Den Körnerplatz befahren die Buslinien 61 (Bühlau - Löbtau) und die 83 (Pillnitz - Comeniusplatz) und es besteht die Möglichkeit, auf die beiden Bergbahnen umzusteigen. Besonders Touristen möchten gern die Aussichtsplattformen besuchen und den Blick auf die Stadt genießen. Die Branche hat reagiert und verschiedene Stadtrundfahrten haben auch Fahrten mit einer der Bergbahnen im Programm.

Bis 9.04.1985 befuhr die Straßenbahnlinie 4 über den Körnerplatz. Infolge Schäden am "Blauen Wunder" mußte der Straßenbahnbetrieb zwischen Pillnitz und dem Schillerplatz eingestellt werden. Heute wäre ohne aufwendige Sanierung der Straßenbahnstrecke kein Betrieb denkbar, denn von der Haltestelle Gustavheim bis Körnerplatz befuhr die Linie 4 die kurvenreiche Pillnitzer Landstraße auf der linken Fahrbahnseite im eingleisigen Streckenbetrieb.

Über die angrenzende Elbbrücke "Blaues Wunder" verläuft eine sehr wichtige Verkehrsader der Stadt und zu Verkehrsspitzenzeiten (Berufsverkehr) kommt es zu erheblichen Stau auf fast allen Zufahrtsstraßen. Auch am Wochenende, besonders an schönen Tagen, kann es zu erheblichen Stauerscheinungen kommen. Viele Besucher, welche nach Pillnitz und zurück wollen, müssen den Körnerplatz passieren. Zusätzlich kommen weitere Autofahrer aus Richtung "Sächsische Schweiz" und der "Dresdner Heide" von ihrem Erholungstrip über die Grundstraße zurück und alle müssen über den Körnerplatz.

Rund um den Körnerplatz haben sich viele kleinere Geschäfte angesiedelt, einige haben schon eine mehrjährige Tradition. Zum Verweilen laden mehrere Gaststätten am Platz oder in unmittelbarer Nähe ein. Es sind auch nur wenige Meter bis an die Elbe mit ihrem Biergärten und dem schönen Blick auf die andere Seite des Ufers.

Sollte Sie meine Zeilen etwas neugierig gemacht haben, so besuchen Sie doch einfach einmal den Körnerplatz.



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